EMDR

EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reproscessing, d.h. auf Deutsch Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegungen. Diese Methode wurde von Dr. Francine Shapiro (USA) zunächst zur Behandlung von Traumafolgestörungen Ende der 80er Jahre entwickelt und ist seit 2006 vom wissenschaftlichen Beirat für Psychotherapie als wissenschaftlich begründete Psychotherapiemethode anerkannt und durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt. Die Anwendungsmöglichkeiten on EMDR reichen jedoch weit über die Psychotraumatologie hinaus. EMDR basiert auf der Annahme, dass jeder Mensch über eine natürliche Fähigkeit zur Informationsverarbeitung verfügt, mittels derer er belastende Erfahrungen verarbeiten kann.

Zentrales Element der EMDR-Therapie ist die bilaterale Stimulation entweder durch Augenbewegungen, durch Töne oder durch (eigene) wechselseitige Berührungen. Die Stimulation unterstützt das Gehirn, die eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren und die belastenden Erinnerungen zu verarbeiten. Nach einer sorgfältigen Vorbereitung im geschützten Rahmen werden belastende Situationen mit den damit verbundenen Bildern und Gefühlen in mehreren Sequenzen bearbeitet. Ziel ist es, aus sicherer Distanz und mit therapeutischer Begleitung die belastenden Erinnerrungen aufzulösen, mit ihnen umgehen zu lernen und eine neue, angemessene Perspektive auf das Geschehen zu entwickeln.

Weiterführende Hinweise

  • www.emdria.de
  • www.wikipedia.de
  • Rost, C., Hofmann, A. (2014). Ressourcenarbeit durch EMDR. Junfermann.
  • Rost, C. (2016). EMDR zwischen Struktur und Kreativität. Junfermann.
  • Shapiro, F. (2013). Frei werden von der Vergangenheit - Traumaselbsthilfe nach der EMDR- Methode. Kösel.
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